Langtang Lirung – Bye Bye
Nachdem es mit Winden zwischen 70 km/h bis 100 km/h lange Zeit am Langtang Lirung zu windig war, tat sich endlich ein kleines Wetterfenster auf, ließ uns zum Gipfelgang aufbrechen.
Am 11. Mai in der Frühe stiegen wir durch das uns bekannte Couloir zum deponierten Camp 1, 5500m. Dies ist glücklicherweise gut geschützt unter einem Überhang, denn in der Nacht zog ein starkes Gewitter für knapp zwei Stunden über uns. Der Folgetag war wie vorhergesagt schöner mit etwas Niederschlag und bewölkt. Wir kletterten durch alle Felsschwierigkeiten (bis UIAA5, kombiniert M5) zum Schneegrat, wo wir auf ca. 6000m Höhe unser Camp 2 errichteten. Ein schöner Abend und eine gute Vorhersage ließen uns hoffen.
In der Nacht begann jedoch der Niederschlag und am nächsten Tag war alles anders als vorhergesagt. Im Schneesturm spurten wir noch 200m höher, wo wir im White-Out ohne Sicht entschieden umzukehren. Wir überlegten auf dem Platz des Camp 2 noch etwas, ob ausharren oder absteigen besser wäre. Wir stiegen ab. Alles Material nahmen wir mit und besiegelten damit quasi schon das Kapitel Langtang Lirung.
Den 14. Mai verbrachten wir ruhend im Basislager statt wie erhofft auf dem Gipfel. Die nächsten Tage sollte es täglich schneien, nur wenige Stunden der Himmel sein Blau zeigen – unsere Entscheidung wurde also richtig bestätigt. Wir hätten kaum Chance auf den Gipfel und erhebliches Risiko am Berg getragen. Zum Abschlussabend im Langtang am 16. Mai wurde durch ein erneutes Gewitter gekrönt. Mit den Aussichten auf stärkeren Wind und schlechtem Wetter in der nächsten Woche machte das weitere Warten keinen Sinn. Ähnliche Verhältnisse an der Annapurna und unsere fehlende Akklimatisation für eine neue Route auf 8000m-Höhe lassen uns keine andere Wahl als unsere Expedition schweren Herzens abzubrechen.
Wir sind jetzt in Kathmandu. Die Partnerschaft mit Adam ist weiterhin positiv, die Tage am Berg und das Klettern selbst haben uns viel Spass gemacht und gezeigt, dass die 7000m-Berge in Nepal sehr anspruchsvolle und schöne große Abenteuer bieten. Jetzt freuen wir uns die daheimgebliebenen Lieben einige Tage früher wiederzusehen, das eine oder andere kleinere Abenteuer.
Vielen Dank für das Mitverfolgen unserer Expedition – Felix
Das Wichtigste: ihr seid sicher wieder vom Berg …und hattet beeindruckende Erlebnisse, die tollen Photos zeigen es.