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Cho Oyu – Todesfall und Abbruch

Unser Sherpa Phujung Bhote ist am Cho Oyu (8201m) tödlich verunglückt. Einige Teilnehmer und Expeditionsleiter des Teams waren am 27/28. April in Richtung 2. Lager (Camp 2, ca. 7050m hoch) gestiegen. Der Unfall erfolgte am 29. April bei weiteren Fixierarbeiten um Camp 2 während das Hauptteam schon auf dem Weg nach Tingri war und wurde von einigen der anderen Sherpas und von Basic-Teilnehmer Mark Trump beobachtet.

Die Unfallursache ist noch unklar. Phujung Bhote ist nach einer Aussage ausgerutscht, wollte nach anderer Aussage noch etwas Restseil fixieren. Normalerweise gehen unsere Sherpas bei diesen Arbeiten gesichert. Er fiel ca. 50m tief in eine Spalte. Bis jetzt konnte sein Körper noch nicht geborgen werden, dies ist jedoch Priorität der weiteren Expeditionstage. Expeditionsleiter, unsere Sherpas, einige der Teilnehmer und hoffentlich einige Sherpas von Seven-Summit-Trek werden in den nächsten Tagen versuchen die Bergung durchzuführen.

Die starken Winde der letzten Tage um 100 km/h (Durchschnittsgeschwindigkeit) behinderten ein Vorgehen. Der zu erwartende Schneefall über das kommende Wochenende und die dann auf 120km/h anschwellenden Winde der nächsten Woche lassen die Aussicht auf Bergung gering erscheinen.

Vom 30.April bis 2.Mai haben die meisten unserer Teilnehmer und Expeditionsleiter Martin Szwed in Tingri verbracht, eigentlich um sich für den Gipfelpush auszuruhen. Als Expeditionsleiter hat Martin mit der CTMA, den Sherpas und dem Büro in Nepal derweil das weitere Vorgehen koordiniert. Natürlich stellte sich auch die Frage nach Abbruch oder Fortführung der Expedition.

Wie geht es weiter? Es ist eine sehr persönliche Frage, wie man mit solchem Unfall im Team umgeht. Das Risiko ist einem vorab bewusst und man mag auch nach einem solchen Unfall weitermachen wollen. Viele der Teilnehmer sind jedoch sich einig, dass man aufgrund des Todesfalles die Besteigung nicht weiter fortführen sollte. Doch grundsätzlich sind sich unsere Sherpas der Risiken bewußt, das verbleibende Team ist stark genug und eine Fortführung wäre denkbar. Mit starkem Wind bis Ende nächster Woche (mind. bis 10. Mai) ist weitere Fixierarbeit oberhalb von 7000 Metern aussichtslos und an eine Besteigung ist nicht zu denken. Mit dem geplanten Expeditionsende mit Abflug am 15. Mai in Kathmandu bleibt keine Aussicht auf ein ausreichendes Gipfelfenster.

Die Expedition wird abgebrochen.

Für morgen ist der Aufstieg zum ABC geplant, damit unsere Teilnehmer ihre Sachen packen können. In den Folgetagen wird eine vertretbare Bergung für Phujung erörtert und die Rückreise nach Kathmandu organisiert.

Phujung Bhote hat seit 2016 für SummitClimb gearbeitet. Wir sind schockiert von diesem Unfall. Er stand in den Jahren zuvor sicher und erfolgreich mit unseren Gästen auf Ama Dablam (6818m), Baruntse (7129m), Cho Oyu (8201m) und dem Mount Everest (8848m).

Unser Büro in Nepal ist in ständigem Kontakt mit seiner Familie und erörtert, wie wir ihnen am besten helfen können. Unser herzlichstes Beileid geht an alle Betroffenen, Freunde und Familie.

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